Orchestra Hall (220 S. Michigan Ave.)

Das Chicago Symphony Orchestra ist das drittälteste Orchester in den Vereinigen Staaten und findet seinen Platz immer noch unter den Renommiertesten. Es wird von einer gesunden Aussteuer durch die Orchestral Association of Chicago gemanagt, beide wurden im Jahre 1891 gegründet. Die Association besitzt auch die Orchestra Hall, ein sehr verschwenderisches Gebäude, gebaut 1904. Das Orchester hatte viele berühmte Leiter, unter anderem Fritz Reiner, Artur Rodzinski, Rafael Kubelik und Sir Georg Solti. Das Orchester reist viel und hat eine einige Europatouren hinter sich.

Die Orchestra Hall selbst ist an der Ostgrenze des "Loops", der Downtown von Chicago, in der selben Straße wie das Art Institute of Chicago. Gegenüber beginnt der Millenium Park mit dem berühmte Cloud Gate, die "Bohne" von Chicago und der Grant Park, der noch weit in den Süden führt. Im Moment wird die Orchestra Hall von Corbin behütet.

„Aber was will sie mit so einem Schläger?“ Corbin lächelt verwirrt. „Ist er das nicht?“
„Ich denke an ihm ist mehr dran. Er hat als geschickt bewiesen und während der Wolflingangriffe hat er sich einen guten Namen gemacht. Kriegshelden sind gerne gesehen.“ Bret Stryker wirkt sichtlich gelangweilt von dem Thema.
Die Oper hat noch nicht begonnen und im Moment stehen die Ahnen im überladenen Foyer. Zwischen den Sterblichen würde keiner sie für die Führer der Stadt halten, geschweige denn Untote.
„Trotzdem glaube ich, dass Annabelle etwas übers Ziel hinausschießt. Er ist immer noch mit diesen Anarchen unterwegs,“ setzt Stryker fort.
„Aber ein kultivierter Anarch mit perfektem Betragen. Erst gestern Nacht hatte ich eine sehr angenehme Unterhaltung mit ihm über Naumanns Ansichten zur menschlichen Natur. Ein sehr leidenschaftlicher junger Mann.“
„Naja,“ Cedrick Calhoun meldet sich zu Wort, natürlich in Gestalt eines etwas altmodischen Sterblichen. „er ist immer noch Toreador, oder nicht? Er kann diese Herkunft nicht so leicht verleugnen, wie ich meine verbergen kann. Toreador haben den anderen Clans etwas voraus. Jeder Brujah mag temperamentvoll sein, doch das heißt nicht, dass ihr Feuer für die gleiche Sache brennt. Ventrue verbindet ihr Unterschied in der Beute und kein Malkavianer scheint mir wie der andere zu sein – Darf ich an der Stelle erwähnen, wie zurechnungsfähig und gesund Madame heute wieder wirken, ein wahrer Genuß, wie immer.“ Corbin nimmt das Kompliment gerne an, ohne auf den mitschwingenden Spott einzugehen.
„Die Toreador,“ Mr. Calhoun redet weiter. „interessieren sich aber alle für Kunst. Natürlich gibt es tausend Arten, aber bei einem wahren Meisterwerk finden sie sich alle in gleicher Weise paralysiert wieder. Man bringt sie zusammen vor ein Gemälde, das – seien wir ehrlich – nur alt genug sein muss, und sofort liegen sie sich Tränen überströmt in den Armen.“
„Das mag stimmen. Aber ihre politische Agenda scheint mir nicht zusammen zu passen,“ meint Corbin.
„Hat Annabelle überhaupt eine politische Agenda?“ fragt Cedrick.
„Was ist mit Titus? Hängt er absichtlich mit den Anarchen rum, oder ist das nur seine Szene?“
„In jedem Fall hat Annabelle jetzt einen Myrmidonen. Das heißt sie sichert sich gegen körperliche Gewalt ab,“ sagt Cedrick finster.
„Ein Sturm zieht auf.“ Corbins Blick ist in die ferne gerichtet.