Lee Curtain

Vor dir siehst du ein jungen, ansehnlichen Mann in einem etwas antik anmutenden, schwarzen Anzug. Etwas mitgenommen sieht er aus, er selbst als auch seine Kleidung weisen starke Gebrauchsspuren auf. Auf dem Rücken trägt er einen vollgestopften Rucksack, hastig verschnürt und gesichert. Eine Art vornehmer Gehstock ragt hinaus. Der Mann humpelt jedoch nicht. Im Gegenteil: Er bewegt sich im Tempo der Großstradt. Seine Augen blicken hastig umher, jegliche Eindrücke der Umgebung absorbierend schlendert er durch Straßen Chicagos. Er ist eindeutig auf der Suche nach jemanden oder etwas.Vornehm wirkt er, höflich mit dieser gewissen Zurückhaltung. Seine intelligenten graugrünen Augen und sein charmanter britischer Akzent getragen durch eine angenehme Stimme komplettieren das Bild des jungen Gentleman.

((Der nachfolgende Text ist eine Ansammlung von Erfahrungen,Gedanken und etwas Imagepflege des Charakters. Er enthält daher Wissen, welches über die Eindrücke einer ersten Begegnung hinausgehen würde, trägt aber zur atmosphärischen Einordnung Lees bei.))






Welcome to fabulous Las Vegas!

















Große Arcana: XIII-Der Tod

Und so wurde es dunkel und vermutlich hätte man auch Wetten darüber abschließen können,wann sich überhaupt etwas regte in diesen Tiefen, doch wer konnte das schon so genau beurteilen?
Dies waren keine Zeiten für Reflexionen,denn klares Denken war im Zustand der Raserei ein Ding der Unmöglichkeit. Aber wie wirkte sich dieser Kontrollverlust auf einen Menschen aus? Wie naiv er doch war, wenn er sich dafür hielt. Nun, eins sei gesagt: Das Tier ist immer gleich.


Konnte man Rot sehen,wenn über einem ein ganzer Tieflader mit frischer Graberde ausgeschüttet wurde? Wenn ja, dann tat er das. Ja dort unten, wo es bereits nach wenigen Sekunden nach Tod stank,den Geruch von Blut vermisste Lee allerdings. Warum? Er hatte keine Ahnung aber er sehnte sich nach diesem salzigen Konzentrat.


Alles war unbefriedigend,er würde schreien vor Hilflosigkeit. Doch einige klumpige Stückchen Graberde hatten die Röhren, deren eigentlichen Funktionen er nie wieder genießen würde , verstopft und seine Laute gedämpft. Es gab eigentlich nur noch eine Bewegung für den verzweifelten Illusionisten: Nach oben und das ganz schnell. Jedoch war er sich wohl nicht darüber im Klaren wieviel Energie er dafür benötigen würde, ganz zu Schweigen davon, überhaupt eine Ahnung zu haben woher diese Kräfte eigentlich kamen. Doch keine klaren Gedanken immer noch Rot und Schwarz abwechselnd und pulsierend. Also Biss man sich ebenso nach oben, wie man mit dem bereits abgenutzten Fingerkuppen weiter grub. Lee würde sich wohl nie daran erinnern wieviel er eigentlich in dieser verheißungsvollen Nacht zwischen seine Zähne bekam. Machte das einen Unterschied? Für das Tier mit Nichten. Jeder auch so kleinste Tropfen schmeckte wie feins
ter Chardonnay und jede auch so dreckige, schrumplige und haarige Haut fühlte sich an wie... Seide? Nein, es blieb Haut. Aber dieses Vergnügen sie mühelos zu durchdringen versetzte Lee jedes Mal erneut in Ekstase. Und dann wurden an der Oberfläche verängstigte Menschen an die Grube gebracht, solche, die (weniger) Glück hatten. Der Angstschweiß und ihre offenen Wunden konnte man als Tier selbst im tiefen Erdreich erschnüffeln. Und für Lee wurde das zu einer grandiosen Motivation. Und so grub er und biss er. Graben und beißen, graben und beißen und stumm schreien...~